Der SVWE setzt seinen Lauf fort: Drittes Spiel, dritter Kantersieg. Diesmal wurde Zug so lange bearbeitet, bis im letzten Drittel alle Dämme brachen. Acht Tore und am Ende ein 10:0 zierten die Resultattafel bei diesem vermeintlichen Spitzenkampf. Gelingt am Sonntag in der ersten Doppelrunde der Saison ein weiterer Sieg beim HCR wäre der Traumstart perfekt.
Auf ein Offensivspektakel zweier ausgezeichnet in die Saison gestarteter Teams konnte man sich einstellen, ein Spiel mit nur wenigen Torszenen und Spektakel kamen die Zuschauer geboten, während 40 Minuten. Der Grund lag vor allem an den Gästen, die von der ersten Minute an überraschend defensiv ans Werk gingen, wohl mit dem Plan auf Konter zu spekulieren. Dies bedeutete viel Ballbesitz für den SVWE, der aber verständlicherweise Mühe hatte, sich gute Chancen herauszuspielen, weil die Räume vor dem Zuger Tor sehr eng waren. Das Heimteam tat den Gästen aber den Gefallen nicht und zeigte sich im Spiel mit dem Ball sehr kombinationssicher. Selbst bei Ballverlusten war der SVWE in der Rückwärtsbewegung sehr gut strukturiert und mit viel Defensivgewissen.
Und als die Zuger erstmals in Überzahl antreten durften (14.), war es nicht die schwedischen Söldner-Fraktion der Gäste, die zu einer Chance kam, sondern der SVWE, der sein überragendes Boxplay beinahe mit dem 1:0 gekrönt hätte, landete der Ball von Lahti doch am Innenpfosten. Kurz darauf hatte Dudovic mit einem seiner bekannten Drehschüsse mehr Glück und bezwang den gegnerischen Goalie zwischen den Beinen hindurch. Und als Pylsy kurz nach Beginn des Mitteldrittels mit dem 2:0 nachdoppelte, wartete man gespannt auf die Reaktion der Zuger. Diese forcierten zwar ihre zwei ersten Blöcke nun deutlich mehr, blieben aber weiterhin recht passiv und waren nur selten in Ballbesitz. Erst als dem SVWE im Schlussabschnitt mit zwei herrlich herausgespielten Toren ein Doppelschlag zum 3:0 und 4:0 glückte, gingen die Gäste nun ins Pressing über. Mit dem Resultat, dass diese sich drei weitere Tore in nur drei Minuten einfingen. Der SVWE nützte die sich ihm gebotenen Räume perfekt aus, zeigte schnelles Kombinationsspiel mit hoher Abschlussqualität, wobei es doch anzumerken gilt, dass die Zuger zwar immer noch einen Schweden zwischen den Pfosten haben, aber sicherlich nicht mehr von der Qualität wie es Petter Nilsson gewesen ist. A propos Goalies: Für Tim Kramer (ehemalige Nummer 2 hinter Nilsson) war es wohl ein «Shutout» mit einer besonders süssen Note, welches er gegen seinen Ex-Verein feiern konnte.
Diesbezüglich sei auch festgehalten, dass der SVWE in sieben von neun Dritteln ohne Gegentreffer geblieben ist. Dies spricht sicherlich für das starke Goalie-Duo, aber auch die Bereitschaft des ganzen Teams in der Defensive so hartnäckig und konsequent zu arbeiten, wie es Cheftrainer Thomas Berger seit jeher fordert. Und die defensive Disziplin wird aktuell auch belohnt mit Torerfolgen über alle drei Blöcke hinweg. Insbesondere der Schachzug, Routinier Tatu Väänänen in der dritten Linie als Spielmacher zu installieren, zahlt sich bislang aus. Die dritte Formation ist so produktiv wie lange nicht mehr.
Nilsberth trifft auf „the Rock“
Und wo war eigentlich der schwedische Superstar Robin Nilsberth? Nun, die auffälligste Szene hatte er in der 36 Minute, als er es zu tun bekam mit Philipp «the Rock» Affolter. In einem fairen Duell prallte der Weltmeister an Affolter ab, als würde er auf einen Granitstein auflaufen. So ging der grossgewachsene und breitschultrige Nilsberth in seiner ganzen Karriere wohl noch nie zu Boden, …wie gegen den Bauernsohn aus dem Wasseramt.
SV Wiler-Ersigen – Zug United 10:0 (1:0, 1:0, 8:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 314 Zuschauer. SR Ambühl/Brechbühler.
Tore: 17. M. Dudovic (N. Siegenthaler) 1:0. 23. J. Pylsy (D. Känzig) 2:0. 43. G. Persici (T. Väänänen) 3:0. 44. M. Dudovic (M. Louis) 4:0. 47. D. Känzig (J. Ziehli) 5:0. 47. M. Dudovic (M. Louis) 6:0. 49. Y. Wyss (J. Ziehli) 7:0. 56. N. Siegenthaler (T. Döbeli) 8:0. 56. T. Känzig (G. Persici) 9:0. 57. Y. Wyss (J. Pylsy) 10:0.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. keine Strafen.
Bemerkungen: SVWE mit Kramer im Tor, ohne Tambini (verletzt).