Das „Zwöi“ holt sich den ersten Ligacup-Titel der Gesichte und erfüllt damit die „Mission Cupsieg“. Wir belassen es hier bei einer völlig unpolemischen Berichterstattung, fern jeder Ironie und Satire. Nüchtern halten wir also fest, dass am Ursprung des 13:9-Sieges über Nuglar das Startdrittel stand, das mit 5:0 gewonnen wurde. Beim Gegner verkrampften zu Beginn offensichtlich die Hände ein wenig und zitterten die Knie, weil sie doch unbedingt den ersten Cupsieg im fünften Anlauf holen wollten und das vor einer grossen Anhängerschaft mit den gleichen Erwartungen. Gefühlt hatte sich das ganze Dorf ins Wankdorf aufgemacht. Der Sturm der Berner Festung blieb aber aus. Hier der Matchbericht von Unihockey.ch:
Wiler lässt die Muskeln spielen
Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte gewinnt der SV Wiler-Ersigen den Cup auf dem Kleinfeld. Die Routiniers um Rekordnationalspieler Matthias Hofbauer setzten sich gegen Nuglar United mit 13:9 durch.
Alles unter Kontrolle
Für diesen Ligacup-Final, den ersten in der Vereinsgeschichte des Grossfeld-Rekordmeisters, schien der SVWE all seine Routine und Erfahrung in die Waagschale zu werfen. Von den 17 auf dem Matchblatt aufgeführten Feldspieler kamen zu Beginn nur deren sechs zum Einsatz. Widersacher Nuglar gelang es im ersten Drittel nicht, aus seiner physischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Zudem vergriff er sich mit seiner engen Manndeckung in der Taktik-Kiste. Wer sonst, wenn nicht die Altstars von Wiler-Ersigen, die jahrelang selber dieses System praktizierten, hätten gegen diese Spielweise die besseren Lösungen gehabt? Wie zu den besten Zeiten auf dem Grossfeld gingen die Oberemmentaler mit dem Ball äusserst sorgfältig um und begingen kaum Fehler im Aufbauspiel. Sie kontrollierten das Spielgeschehen, verwerteten ihre Chancen und liessen Nuglar kaum vor das Tor von Niklaus Steck kommen. Mit der 5:0-Pausenführung durfte dieser einen Drittels-Shootout feiern, was auf dem Kleinfeld doch eine erwähnenswerte Leistung ist-
Nuglar musste nach dem ersten Pausentee etwas ändern, um noch eine Chance auf den ersten Titelgewinn zu haben und tat dies auch. Das Spiel wurde nun offener, härter und abwechslungsreicher. Aber auf die ersten Torerfolge Nuglars fand Wiler irgendwie immer eine Antwort, da spielte es auch keine Rolle, dass Präsident Reto Luginbühl und Rekord-Nationalspieler Matthais Hofbauer je einen Penalty versiebten. Mit dem Pausenresultat von 5:9 war Nuglar für den Schlussabschnitt gezwungen, noch mehr zu investieren.
Nuglar kann den Final-Fluch nicht bezwingen
Dies tat die 1. Liga-Mannschaft im Schlussdrittel zu meist mit einem Feldspieler mehr. Zwar war es Wiler-Ersigen, das mit einem Unterzahltor den Vorsprung erhöhen konnte, doch dann trugen die Bemühungen endlich Früchte und der Rückstand schmolz bis zur 50. Minute auf nur noch zwei Tore. Es wurde in der Wankdorfhalle allerdings nicht mehr allzu spannend, Nuglar fehlte dafür die Kraft. Hofbauer, Steffen und Meier erhöhten auf 13:8 ehe Mangold immerhin für den Aussenseiter den Schlusspunkt besorgen konnte. Es ist ein schwacher Trost: Nuglar United muss sich auch bei seiner fünften Cupfinalteilnahme zum fünften Mal geschlagen geben.
Ligacup Männer, Final
SV Wiler-Ersigen II – UHC Nuglar United 13:9 (5:0, 4:5, 4:4)
Sporthalle Wankdorf, Bern. 1271 Zuschauer. SR Ardielli.
Tore: 7. M. Mühlethaler (P. Fankhauser) 1:0. 11. M. Dysli (M. Hofbauer) 2:0. 13. S. Zurflüh (R. Luginbühl) 3:0. 14. M. Hofbauer (P. Fankhauser) 4:0. 20. P. Fankhauser (M. Hofbauer) 5:0. 24. M. Hofbauer (M. Dysli) 6:0. 26. Y. Tanner (D. Meier) 6:1. 28. D. Mangold 6:2. 29. K. Steffen (S. Zurflüh) 7:2. 37. D. Mangold (D. Meier) 7:3. 37. S. Zurflüh (R. Luginbühl) 8:3. 38. A. Kurtesi (T. Voegtli) 8:4. 38. P. Fankhauser 9:4. 40. D. Meier (D. Mangold) 9:5. 47. S. Meier (M. Dysli) 10:5. 47. Y. Tanner (D. Meier) 10:6. 48. D. Mangold (T. Voegtli) 10:7. 49. T. Voegtli (D. Mangold) 10:8. 51. M. Hofbauer 11:8. 56. K. Steffen (P. Fankhauser) 12:8. 59. S. Meier 13:8. 60. D. Mangold (A. Kurtesi) 13:9.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen II. 3mal 2 Minuten gegen UHC Nuglar United.