Zug United gewinnt nach dem Cupfinal auch den Superfinal, entthront damit den SV Wiler-Ersigen und feiert den ersten Schweizer Meistertitel der Geschichte. Schlüssel zum Sieg waren die stetige Führung, drei sogenannt «dreckige» Tore wie es Doppeltorschütze Staub treffend formulierte und vor allem auch Treffer zum richtigen Zeitpunkt. Der SVWE kam mit einer Aufholjagd im Schlussdrittel zwar noch auf 5:6 heran, muss sich aber – mit Ausnahme von Deny Känzig (2 Tore / 1 Assist) – mangelhafte Abschlussqualität vorwerfen lassen.
Die Partie zwischen dem Rekordmeister und Titelverteidiger sowie dem Herausforderer und Cupsieger Zug United begann eher verhalten. Kein Team wollte den ersten Fehler begehen, in sechs von bislang acht Superfinals hatte schliesslich am Ende jenes Team gewonnen, welches in Führung gegangen war. Die Zuschauer in der neuen Austragungsstätte BCF-Arena Fribourg vor neuer Rekordkulisse für Unihockey (9023) kamen eigentlich erst ab dem Mitteldrittel auf ihre Rechnung. Da musste der SVWE reagieren und aktiver werden, weil er mit 0:2 im Rückstand lag. Vor allem der Führungstreffer durch Staub, zufällig und zudem irregulär mittels hohem Stock erzielt (selbst der Schütze schaute vor dem Torjubel fragend zum Schiedsrichter, der leider nicht optimal positioniert war), sorgte beim SVWE für Unmut. Das 0:2 auf einen Distanzschuss von Kailiala, der nicht geblockt wurde, machte das Ganze nicht besser.
Im Mitteldrittel musste der Titelverteidiger also eine Reaktion zeigen und diese kam auch. Schon nach 2 Minuten traf Laubscher nach einer schönen Kombination zum 1:2. Doch wieder haderte kurz darauf der SVWE mit dem Schiedsrichter. Ein noch klarerer hoher Stock bei einem Befreiungsschlag von Zug-Captain Mock hätte Penalty geben müssen, stattdessen traf Zug kurz darauf zum 1:3, als der SVWE zu ungestüm den Ausgleichstreffer anstrebte. Nach dem zweiten «dreckigen» Tor von Staub aus dem Gestocher vor Flury stand es bei Spielmitte etwas entgegen dem Spielverlauf dann schon 1:4. Weil Superfinal-Rekordtorschütze Deny Känzig in der einzigen Überzahl herrlich aus der Luft zum 2:4 traf, keimte wieder Hoffnung auf bei den grossartigen und in Vielzahl angereisten SVWE-Fans (38.). Doch dann patzte ausgerechnet Goalie Flury und liess einen harmlosen Schluss von Nilsberth nur 20 Sekunden nach dem Wiederanpfiff passieren.
So musste der SVWE mit einem 3-Tore-Rückstand ins Schlussdrittel, ähnlich wie im Superfinal 2017, als man gegen Malans auch mit 2:5 im Hintertreffen war und dann noch in die Verlängerung und ins Penaltyschiessen kam und dieses auch gewann. Wieder war es Känzig der mit seinem zweiten Treffer und anschliessend dem Pass zu Dudovics Anschlusstor die Initialzündung gab. Es blieben noch 10 Minuten zu spielen, Zeit genug also. Doch die Linienumstellungen im Schlussabschnitt sollten sich leider beim «gamewinner» negativ auswirken. Es fehlte die richtige Zuordnung, ausgerechnet gegen Regisseur Sjögren, der viel zu viel Zeit hatte, sich Kailiala auszugucken, der souverän zum 4:6 traf, weil auch kein Block gestellt wurde.
Zwar gab sich der Rekordmeister nicht geschlagen, kam bei 6 gegen 5 prompt auch auf 5:6 heran, zu mehr reichte es nicht mehr. Und so beenden Spieler wie Affolter und Dudovic ihre Karriere beim SVWE nach so vielen Highlights mit einer Niederlage. Gewünscht hätten sie und ihre Mitspieler dies sicherlich anders. Doch um den 14. Meistertitel zu holen, da machte der SVWE doch zu viele Fehler in den entscheidenden Spielphasen und schaffte es nicht, die Zuger aus ihrer Komfortzone zu bringen. Und am Ende blieb auch im Schlussabschnitt das Hadern mit den Referees, die auch ein klares Handspiel von Johansson nicht ahndeten. Der Ball rollte definitiv nicht für «Grün-Weiss» in diesem Finale.
SV Wiler-Ersigen – Zug United 5:6 (0:2, 2:3, 3:1)
BCF Arena, Fribourg. 9023 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 10. M. Staub (S. Johansson) 0:1. 18. M. Kailiala (A. Sjögren) 0:2. 22. S. Laubscher (M. Dudovic) 1:2. 27. S. Johansson (A. Sjögren) 1:3. 30. M. Staub (S. Johansson) 1:4. 38. D. Känzig (M. Vahlgren) 2:4. 39. R. Nilsberth (M. Kailiala) 2:5. 47. D. Känzig (J. Bürki) 3:5. 50. M. Dudovic (D. Känzig) 4:5. 56. M. Kailiala (A. Sjögren) 4:6. 59. M. Vahlgren (M. Dudovic) 5:6.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.