Im Nachholspiel der 12. Runde verspielt der SVWE gegen Chur Unihockey eine 6:2- und später 7:4-Führung und gibt letztlich einen Zähler ab. Das Siegtor von Marco Louis in der Verlängerung sichert immerhin den Sieg und die zwei Punkte den Verbleib im Spitzentrio. Wie schon zuletzt in Basel brachte sich der Meister mit teils naiven Gegentoren selber in die Bredouille und wurde mit dem 7:7-Ausgleich der Gäste in der Schlussminute diesmal auch bestraft. Dies obwohl die Youngsters Döbeli und Martinjas ihren Tor-Lauf fortsetzen konnten und sich auch Shooting-Star Marc-André Vogt weiter in Torlaune präsentiert.
Nach dem 10:3 in Basel, dem End-Resultat zum Trotz durchaus kein Spaziergang (das 5:3 erst erzielt in der 45. Minute) tut sich der SVWE auch bei zweiten Pflichtaufgabe gegen Chur Unihockey überaus schwer. Die Churer wehrten sich nach dem ersten Saisonsieg unter der Woche tapfer, liessen sich auch von einem 2:6-Rückstand bei Spielmitte nicht entmutigen und konnten nach den 8 Toren in Uster auch diesmal 7 Tore bejubeln, sicherlich Balsam auf die «Offensiv-Wunden der Bündner», die in der Vorrunde an akuter Tor-Impotenz litten.
Dass es am Ende der regulären Spielzeit aber 7:7 stand, daran hatte der Rekordmeister selber grossen Anteil. Es war einfach zu wenig, was der SVWE punkto Zweikampfverhalten und defensiver Disziplin an den Tag legte, zudem missglückte auch das Experiment mit Dudovic als Verteidiger in der ersten Linie. Es bewahrheitete sich, dass die Aufgaben gegen die beiden Kellerkinder tückisch sein würden. Angesichts der Belastung aus den Champions-Cup-Partien, erschwert durch die Reisstrapazen, angereichert durch den mentalen Spagat, den das Team zu vollziehen hatte und schliesslich auch noch garniert mit einem schleichenden Virus im Team, musste man eigentlich befürchten, was nun auch eintrat. Irgendwie verständlich und menschlich zudem, dass man nicht mit der letzten Konsequenz agierte. Dies wird dann am kommenden Weekend mit GC und den Tigers als Gegner wieder ganz anders aussehen müssen.
Immerhin, das Positive aus den beiden Partien: Es konnten sich Youngsters in Szene setzen, die bislang noch nicht so viel Spielzeit auf höchstem Niveau erhalten hatten. Tim Döbeli (20) liess seinen 2 Toren und 2 Assists in Basel erneut 2 Tore und 1 Assist folgen. Und der noch um 2 Jahre jüngere Jamie Martinjas traf nach seinem Hattrick aus dieses Mal. Zu den beiden positiven Elementen gesellte sich mit Marc-André Vogt, der vor gar nicht so langer Zeit auch eher eine Ergänzungsrolle einnahm, nun aber so richtig heiss gelaufen ist ein dritter Akteur. Vogt ist mittlerweile mit 15 Punkten der drittbeste Skorer im Team. Auch gestern konnte er sich auf dem Scoresheet eintragen.
Etwas, das andere Spieler, die ihre Ansprüche anmelden und sich eine grössere Rolle wünschen, zuletzt auf dem Feld nicht mit Leistung untermauern können. Und da wäre noch der designierte Skorer Max Wahlgren, dem überhaupt nichts gelingen will. Der schwedische Flügel hat die Bindung zum Team auch nach über vier Monaten nicht gefunden, obwohl die Trainercrew schon fast alles versucht hat, ihm ein optimales „Umfeld“ zu schaffen. Seine 2 Tore in 12 Partien sind ganz klar nicht genügend für den Söldner, der seine Glanzlichter vor allem bei 6 gegen 5 Situationen und bei Penaltys setzen kann. Darüber kann auch der Assist in der Verlängerung auf das Siegtor von Louis nicht hinwegtäuschen.
SV Wiler-Ersigen – Chur Unihockey 8:7 n.V. (2:2, 4:2, 1:3, 1:0)
Sporthalle Sportzentrum Zuchwil. 268 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 14. T. Döbeli 1:0. 17. L. Schlegel 1:1. 20. M. Vogt (T. Döbeli) 2:1. 20. L. Veltsmid (M. Rieder) 2:2. 22. N. Siegenthaler (M. Louis) 3:2. 28. M. Dudovic (J. Bürki) 4:2. 29. T. Döbeli 5:2. 31. J. Martinjas (M. Dudovic) 6:2. 37. Y. Castelberg (M. Rieder) 6:3. 38. C. Ekstrand Parastatidis 6:4. 43. M. Louis (J. Ziehli) 7:4. 50. Y. Castelberg 7:5. 53. M. Östholm (M. Stucki) 7:6. 60. N. Monighetti (M. Östholm) 7:7. 69. M. Louis (M. Vahlgren) 8:7.
Strafen: keine Strafen. 3mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey.
Bemerkungen: SVWE mit Fiechter im Tor, ohne Sikora, Wyss, Känzig (verletzt oder krank).