
Trotz insgesamt 28 Strafminuten reist der SVWE mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung aus der Weissensteinhalle vom Derby gegen Floorball-Köniz ab. Zwar verliert der Rekordmeister damit die Tabellenführung an das punktgleiche Zug United, die gewonnenen zwei Punkte sind aber hinsichtlich der Verteidigung des zweiten Ranges und des Playoff-Heimrechts enorm wichtig.
Nach der ersten Direktduell vor etwas mehr als zwei Wochen hatten sich die Könizer bei der knappen 7:8-Niederlage noch über die Schiedsrichter beklagt, welche dem SVWE ermöglichten, drei Treffer im Powerplay zu erzielen, während die Gäste nur einmal in Überzahl ran durften. Nun, gestern glich sich dies mehr als aus. Insgesamt sechs Mal durfte sich das Heimteam in Überzahl versuchen (der SVWE gar nie!), im Schlussdrittel sogar einmal während zwei Minuten mit fünf gegen drei. Dass sich der Rekordmeister überhaupt in die Verlängerung retten konnte, lag somit einerseits am Unvermögen der Gastgeber, vor allem aber auch an bemerkenswerten Nehmerqualitäten Wiler-Ersigens. Die defensive Willensleistung um den souveränen Goalie Yanick Flury war ausserordentlich. Sinnigerweise war die letzte Strafe gegen den SVWE in der overtime gar der Ursprung für den Sieg. Siegenthaler entwischte im Boxplay und holten den Penalty heraus, den Captain Marco Louis souverän zum Siegtreffer verwandelte.
Ein süsser Sieg für den SVWE, der sicherlich die eine oder andere Undiszipliniertheit zuviel an den Tag legte, aber nicht zu Unrecht die dramatisch einseitige Regelauslegung der Referees beklagte, denn in einem hitzigen Derby gibt es meistens zwei beteiligte Teams und Spieler. In diese Kategorie passte dann auch noch die rote Karte von Koskinen nach dem Siegtreffer, der mit einer Jubelgeste gegenüber dem Schiedsrichter zum Ausdruck brachte, was er von deren Leistung hielt. Koskinen sah dafür rot, während Kainulainen mit seiner klaren Tätlichkeit gegen Sikora direkt vor den Augen des Schiedsrichters mit einer Zweiminuten-Strafe wegekommen war.
Bei so viel Nebenschauplätzen geht fast vergessen, dass bis Spielmitte ein Spiel lief, dass den über 1000 Zuschauern zwei Teams auf Augenhöhe präsentierte, mit leichten Vorteilen für den SVWE. Als die Schiedsrichter dann im Mitteldrittel die Übersicht verloren und auch ihre Linie und Spieler gleich reihenweise auf die Strafbank wanderten, war von einem Unihockey-Spiel leider nicht mehr viel zu sehen.
Floorball Köniz Bern – SV Wiler-Ersigen 4:5 n.V. (0:2, 3:2, 1:0, 0:1)
Sporthallen Weissenstein, Bern. 1123 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 14. G. Persici (R. Gasparik) 0:1. 14. Y. Wyss (A. Koskinen) 0:2. 23. T. Aebersold (T. Nikles) 1:2. 24. J. Zaugg (J. Haldemann) 2:2. 30. P. Michel (M. Mäkinen, Ausschluss Sikora) 3:2. 32. A. Koskinen (J. Martinjas) 3:3. 32. M. Vogt 3:4. 41. M. Mäkinen (R. Kainulainen, Ausschluss Persici) 4:4. 69. M. Louis 4:5 (Penalty).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz Bern. 9mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (R. Sikora) gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor