Erneut fallen über 15 Tore in der Grossmatt in Kirchberg, erhalten die Zuschauer ein Spektakel geboten. Dabei kehrt der SVWE in der zweiten Spielhälfte eine Partie, in der das Heimteam zweimal mit 2 Toren in Rückstand lag. Letztlich reichten vier Tore und zwei Assists von Köniz-Finne Rasmus Kainulainen nicht, sondern glückte Marco Louis, dem Captain des Rekordmeisters, der «gamewinner» in der 50. Minute mit dem 8:7. Dank dem zehnten Sieg in Serie verteidigt die Schüepp-Truppe auch die Leaderposition.
Je 12 Tore hatten die beiden Berner Teams am Wochenende erzielt und somit angedeutet, dass auch für dieses Nachtragsspiel der achten Runde einiges an Offensiv-Spektakel geboten werden könnte. Und das Derby hielt denn auch von Beginn weg, was es im Vorfeld versprochen hatte. Schon in den ersten 10 Minuten fielen fünf Tore, wobei die Gäste eine Spur präsenter und aktiver wirkten. Beim SVWE war vor allem in der Defensive zu Beginn etwas typisch «Wochentagsspiel- Zögern» im Kopf und den Beinen zu spüren. Nur eines der vier Gegentore war ein Resultat des riskanten Pressing-Spiels, bei den anderen Treffen war man schlicht nicht konzentriert genug. Vor allem das finnische Ausländerduo beim beim Gegner – Kainulainen/Mäkinen – konnte schalten und walten wie es wollte.
Allenfalls waren auch die Umstellungen in zwei von drei Blöcken verantwortlich. So fiel der zuletzt starke Offensiv-Verteidiger Tambini (krank) in der ersten Linie aus und dann galt es auch noch den Neuzugang Ronald Gasparik zu integrieren. Auch dieser wurde in der ersten Formation eingesetzt, wo Sikora nach hinten rutschte. In der dritten Linie spielte dafür erstmals der U21-Junior Lukas Zaugg, allerdings nicht auf seiner angestammten Center-Position, sondern als Verteidiger.
SVWE schaltet einen Gang höher und überzeugt im Powerplay
Doch der SVWE erwachte im Mittelabschnitt, kassierte zwar zuerst das bereits dritte Tor aus einem Standard in den letzten zwei Partien (!), übernahm dann aber resolut das Spieldiktat und kehrte die Partie in nur 150 Sekunden vom 3:5 zum 6:5. Neben der Leistungssteigerung des Heimteams kam ein weiterer Faktor hinzu: Je länger das Spiel dauerte, wurde die Partie ruppiger und intensiver und am Ende gab es fast mehr Strafen als Tore. Der SVWE zeigte sich dabei resolut im Ausnützen dieser Möglichkeiten und erzielte drei Tore im Powerplay, wobei sich neben Marco Louis (2 Tore, 1 Assist) auch der Finne auf Wiler-Seite, Albert Koskinen (auch 2 Tore, 1 Assist), in den Vordergrund spielen konnte. Und nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass der slowakische Neuzugang Ronald Gasparik mit 1 Tor und 1 Assist einen gelungenen Einstand feierte. Zudem provozierte der Slowake die Strafe zum Siegestor (zahlte dafür mit einer schmerzhaften Wunde am Knie). Gasparik dürfte den Trainingsrückstand aufholen und sich noch steigern. Tambini wird zurückkehren und alsbald steht auch das Comeback von Jan Ziehli nach seiner Hüftoperation an. Trotz den ungewollten Personalrochaden über Weihnachten scheint der Rekordmeister für die bevorstehende „crunch time“ gut aufgestellt. Und mit seiner offensiven Spielweise macht der SVWE auch Lust auf mehr. Köniz bezog zwar die erste Meisterschafts-Niederlage im neuen Jahr, wird sich aber alsbald vom Playoff-Strich absetzen. Das Team hat genug Qualität noch in die ersten vier vorzustossen.
SV Wiler-Ersigen – Floorball Köniz Bern 8:7 (3:4, 4:2, 1:1)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 413 Zuschauer. SR Bühler/Bühler.
Tore: 8. R. Kainulainen (Y. Ruh) 0:1. 14. R. Gasparik (R. Sikora) 1:1. 15. R. Kainulainen (M. Mäkinen) 1:2. 17. M. Mäkinen (R. Kainulainen) 1:3. 17. J. Martinjas 2:3. 17. G. Thöni (Noa. Siegenthaler) 3:3. 18. R. Kainulainen (M. Mäkinen) 3:4. 23. T. Nikles (R. Kainulainen) 3:5. 28. A. Koskinen (Y. Wyss) 4:5. 30. M. Louis (R. Gasparik) 5:5. 30. A. Koskinen (J. Bürki) 6:5. 36. V. Burren (J. Zaugg) 6:6. 39. Y. Wyss (M. Louis) 7:6. 43. R. Kainulainen (N. Bühler) 7:7. 51. M. Louis (A. Koskinen) 8:7.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 6mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz Bern.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Tambini (krank), Känzig und Ziehli (verletzt), erstes Spiel von Ronald Gasparik (SVK) für den SVWE