Auf der letzten personellen Rille scheint das Fanionteam erst einen 0:2-Rückstand bei Schlusslicht Chur Unihockey noch zu drehen, muss aber aufgrund von zwei individuellen Fehlern erst den Ausgleich in der regulären Spielzeit und dann in der Verlängerung auch noch den Siegtreffer der Churer hinnehmen. Dem SVWE stehen schwierige Wochen bevor, das lässt sich mit Blick auf die vielen Doppelrunden und das arg dezimierte Kader prognostizieren.
Der achte Ausfall (auch Natistürmer und Doppeltorschütze gegen GC, Noah Siegenthaler, musste in Chur passen) war definitiv der berühmte zu viel. Es hatte zur Folge, dass die dritte Linie mit Ausnahme von Routinier Hollenstein aus vier Junioren gebildet wurde und in der ersten Formation erst Persici und später Sikora als Center einspringen mussten. Der Plan der Wiler-Trainercrew, die Partie mit der zweiten Formation um die Nativerteidiger Wyss und Bürki sowie Routinier Laubscher zu entscheiden und mit den anderen Blöcken die Partie zumindest zu kontrollieren, ging schon in der Startminute nicht auf. Da verursachte Sikora einen Penalty nach einem unnötigen Schuss in den gegnerischen Block. Zwar liess Chur diese Chance auf die frühe Führung liegen. Diese glückte dann aber kurze Zeit später, weil wieder die erste Linie erst nicht gut staffelte und dann auch nicht kommunizierte. Youngster Störi agierte wie beim späten Ausgleich nicht glücklich. Und auch beim zweiten Treffer war die Blockarbeit der ersten Formation bei einem Freistoss der Bündner ungenügend.
Der frühe 0:2-Rückstand war eine beträchtliche Hypothek, auch weil der SVWE weit weniger effizient agierte als im gestrigen Spiel. Es brauchte dann schon ein Powerplay, um im Mitteldrittel endlich in die Partie zu finden. Persici verwandelte das Zuspiel von Bürki resolut. Und als zu Beginn des Schlussabschnitts die Linien umgestellt wurden, glückte innerhalb von zwei Minuten durch Vogts ersten Saisontreffer und dann Captain Louis Tor (nach schönen Steal von Persici) zum 2:3 die vermeintliche Spielwende. Doch das Gast-Team verpasste es, den Sack zuzumachen und mussten kurz vor dem Ende doch noch den unnötigen Gegentreffer einstecken. Offensiv kam einfach zu wenig vom Rekordmeister. Dabei muss auch angesprochen werden, dass an beiden Spielen vom Weekend keiner der jungen Talente Akzente setzen konnte. Die Chance, sich zu präsentieren, nachdem der eine oder andere auch schon ungeduldig wurde, konnte jedenfalls nicht genutzt werden. Da braucht es noch viel Arbeit und hoffentlich auch Selbstkritik. Einen kann man von dieser Schelte ausnehmen. Ersatzgoalie Matteo Fiechter machte seine Sache in seinem ersten Meisterschaftseinsatz sehr gut, war an allen Gegentoren unschuldig. Beim Bündner Siegtreffer in der Verlängerung arbeitete wieder die erste Formation zu wenig konsequent nach hinten.
Chur Unihockey – SV Wiler-Ersigen 4:3 n.V. (2:0, 0:1, 1:2, 1:0)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 328 Zuschauer. SR Christen/Gilgen.
Tore: 6. L. Walser (M. Östholm) 1:0. 11. A. Nilsson (M. Östholm) 2:0. 27. G. Persici (J. Bürki) 2:1. 41. M. Vogt (A. Hollenstein) 2:2. 43. M. Louis (G. Persici) 2:3. 56. J. Söderberg (D. Sesulka) 3:3. 63. L. Veltsmid (J. Söderberg) 4:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey. keine Strafen.
Bemerkungen: SVWE mit Fiechter im Tor, ohne Noah Siegenthaler, Salo, Koskinen, Pulkkinen, Döbeli, Tambini, Känzig und Ziehli (alle verletzt).