In einem «vogelwilden» Spiel verteidigt das Fanion-Team die Leaderposition in der L-UPL dank einm 10:9-Sieg nach Verlängerung in Uster. Dabei glückt schon wie am Mittwochabend in Köniz in der Schlussphase eine dramatische Spielwende. Erneut gelingt dem SVWE in der Schlussminute und ohne Torhüter der Ausgleich durch den dreifach Torschützen Sikora, ehe Dudovic in der Verlängerung der Siegtreffer gelingt.
Wie sich die Bilder doch gleichen: Immer und immer wieder! Aber die Szenarien werden immer spektakulärer, nervenaufreibender, irgendwie auch gesundheitsgefährdend, wenn man an die SVWE-Trainercrew denkt. Wie in den fünf Spielen zuvor verspielt der SVWE zum Beginn des Schlussabschnittes einen mehr-torigen Vorsprung. Diesmal reicht gar ein 8:5 nach 42 Minuten nicht zum Sieg. In der 55. Minute geht Uster in dieser Partie erst zum zweiten Mal überhaupt nach dem 1:0 im Startdrittel in Führung. Die Entstehung des Treffers ist sinnbildlich: Wilers Topskorer Deny Känzig packt in der Angriffsauslösung einen Diagonal-Pass der Marke «dunkelrot» aus und findet im hohen Slot vor dem eigenen Tor den Ustermer Topskorer Patrik Doza. So ungefähr der letzte Spieler, den man aktuell so bedienen sollte. Doza steht mittlerweile bei 39 Skorerpunkten in 11 Partien(!) und ist unangefochtener Ligatopskorer. Natürlich nimmt der Tscheche dieses Geschenk dankend an und netzt zum 9:8 ein (55.)
Diese Szene steht stellvertretend für die aktuelle Defensivleistung Wilers. Man kriegt die Defizite einfach nicht in den Griff. Die Gegentorquote in den letzten fünf Spielen ist von 2,5 auf 6,5 gestiegen. Trainer Berger fordert maximal 4 Gegentore. Doch alle taktischen Vorbereitungen auf die Gegner, die beim SVWE-Cheftrainer ja bekanntlich sehr detailliert sind, und auch die Anpassungen in den Linien fruchten aktuell nichts. Mittlerweile haben sich auch die Goalies von der Verunsicherung anstecken lassen und kassieren Tore, die sie noch vor der WM-Pause nicht bekommen hätten. Es ist ein «Teufelskreis», den man noch nicht durchbrechen konnte.
Immerhin, und damit zum Positiven: Das Team lebt, zeigt sich kämpferisch und stemmt sich gegen das Schicksal, das aktuell eine schwierige Phase bestimmt hat. Zweimal hintereinander konnte man nun ein Spiel in der Schlussminute noch ausgleichen (diesmal gar ein Shorthander!) und die Verlängerung gewinnen (damit ist auch diese Bilanz mittlerweile wieder positiv 3:2). Dazu können sich einzelne Spieler in der Offensive Selbstvertrauen holen. So traf Sikora im vierten Spiel in Folge, diesmal gar dreifach. Auch Affolter, Persici und Siegenthaler konnten eine längere Durstrecke beenden. Gut, dass nach dem Ausfall Pylsys in der Offensive nicht nur alles am Trio Känzig, Dudovic und Louis hängen bleibt. Für den weiteren Saison-Verlauf kann diese schwierige Phase vielleicht sogar noch hilfreich sein. Dennoch wird das Wiler Trainergespann nichts dagegen haben, wenn das «Spektakel» raschmöglichst ein Ende nimmt: Am liebsten bereits kommenden Samstag, beim Heimspiel gegen Alligator Malans (17.00 in Zuchwil).
UHC Uster – SV Wiler-Ersigen 9:10 n.V. (2:3, 3:3, 4:3, 0:1)
Buchholz, Uster. 140 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 13. F. Bolliger (P. Doza) 1:0. 14. D. Känzig (Y. Wyss) 1:1. 15. J. Hänseler (D. Anis) 2:1. 17. R. Sikora (N. Siegenthaler) 2:2. 20. N. Siegenthaler (M. Dudovic) 2:3. 21. P. Doza (C. Schmid) 3:3. 23. G. Persici (J. Davet) 3:4. 24. P. Affolter (D. Känzig) 3:5. 26. F. Karlsson 4:5. 27. M. Dudovic (A. Hollenstein) 4:6. 31. D. Anis (M. Kulmala) 5:6. 41. R. Sikora (Y. Wyss) 5:7. 42. P. Affolter (M. Louis) 5:8. 43. P. Doza (J. Pfister) 6:8. 52. P. Doza (M. Prazan) 7:8. 54. J. Pfister (T. Ledergerber) 8:8. 55. P. Doza 9:8. 60. R. Sikora (Y. Wyss, ohne Torhüter und bei Strafe gegen Affolter!) 9:9. 63. M. Dudovic (N. Siegenthaler) 9:10.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Uster. 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Pylsy, T. Känzig, Ziehli, Tambini.