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Bitteres Ende der Champions-Cup-Kampagne für den SVWE. Trotz einer sensationellen Spielwende vom 0:4 zum 6:4 «stirbt» der Schweizer Rekordmeister gegen Pixbo IBK wie schon im Vorjahr bei Tatran in der Verlängerung den «plötzlichen Tod». Fritzell auf Pass des überragenden Weissbach entscheidet das Halbfinal-Duell für den schwedischen SSL-Leader. Für das Fanionteam kommt es noch brutaler, gilt es doch innerhalb weniger Stunden diesen Frust zu bewältigen und am Samstagabend im Cup-Viertelfinal-Duell gegen Zug United (20.30 in Zuchwil) den Verbleib in einem anderen K.o-Bewerb zu sichern.

Seien wir ehrlich: Keiner der über 1100 Zuschauer in der Kirchberger Grossmatt, der Schreiberling inklusive, hätte nach dem Startdrittel und einem brutalen und diskussionslosen 0:4-Rückstand noch den berühmten Pfifferling auf den SV Wiler-Ersigen gewettet. Wie schon im Hinspiel und der 4:11-Niederlage waren die Schweden dem Heimteam in allen Belangen überlegen und setzten die Lehrstunde aus dem Hinspiel nahtlos fest.

Wie schnell kann ein Lernprozess sein, hatten wir an dieser Stelle vor zwei Wochen gefragt. Und die Antwort lieferte der SVWE ab Spielmitte. Endlich sah man einen Schweizer Rekordmeister, der sich zumindest gegen die sich anbahnen Demontage durch den Gegners auflehnte, der sich mehr zutraute, nicht mehr wie das Kaninchen vor der Schlange agierte und dem Kombinationsspiel des Gegners oftmals fast Beifall spendete wie die Zuschauer, statt sich zur Wehr zu setzen.

Ein Powerplay sollte alles ändern. In der 35. Minute nütze Salo einen Abpraller auf einen beherzten Abschluss von Persici zum 1:4. Immerhin ein kleiner Teilerfolg, konnte doch das erste von fünf Dritteln gewonnen werden und dies erst noch ohne Gegentor. Und weil der SVWE ins Schlussdrittel in Überzahl agieren konnten, malten sich die grössten Optimisten im Wiler Fanlager vielleicht folgendes Szenario aus: Anschlusstor in diesem Powerplay, dann gleich nachlegen mit dem 3:4, die so siegessicheren Schweden dadurch verunsichern und nun selber zur Hochform auflaufen. Und tatsächlich, solche Dramaturgien gibt es wohl nur im Unihockeysport, entwickelte sich die Partie in diese Richtung: Persici traf in Überzahl zum 2:4, nur 150 Sekunden später traf Sikora zum 3:4 und mit dem nun tobenden Publikum im Rücken spielte sich der SVWE in einen Rausch. Der Schweizer Rekordmeister wirkte nun wie das übermächtige Team, Pixbo liess all die zuvor gezeigte Souveränität vermissen und offenbarte nun auch Schwächen. Diese nützte das Heimteam gnadenlos und glanzvoll aus und schoss sich durch Treffer von Louis, Bürki und nochmals Persici zum 6:4 und damit in die Verlängerung.

In dieser begann quasi eine neue Partie, Pixbo konnte sich gleichermassen sammeln, wie beim SVWE die Leichtigkeit und der Flow durch die neue Ausgangslage verloren ging. Und so ereilte das Fanionteam das gleiche Schicksal wie im Vorjahr: Niederlage in der Verlängerung, und damit bitteres Ausscheiden im Champions-Cup-Halbfinale. Aufgrund des Spielverlaufs und der schier unglaublichen Auferstehung schmerzt diese Niederlage noch deutlich mehr, als das Scheitern im Vorjahr. Trotzdem gebührt der Schüepp-Equipe grösster Respekt für die Parforce-Leistung, die sie an den Tag legte.

Champions-Cup-Halbfinal Rückspiel

SVWE vs Pixbo IBK 6:4 (0:4, 1:0, 5:0), 0:1 nach Verlängerung
Grossmatt Kirchberg. 1123 Zuschauer. SR: Fässler/Schläpfer.

Tore: 2. Ase 0:1, 6. Lanver 0:2, 11. Heins 0:3, 17. Johansson 0:4, 35. Salo (Persici, PP) 1:4, 41. Persici (Wyss) 2:4, 44. Sikora (Hollenstein) 3:4, 54. Louis 4:4 (Salo), 55. Bürki (Salo) 5:4, 56. Persici (Bürki) 6:4.
Verlängerung: 62.58 Fritzell (Wessbach)  0:1, Pixbo im Final.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Ziehli und Känzig (beide verletzt)

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