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Wer ist denn eigentlich nun Favorit in diesem Berner Final? Der Rekordmeister, der 12 seiner 16 Finals gewonnen hat, oder doch Floorball Köniz, das in dieser Saison den SVWE schon dreimal bezwungen hat? Analysieren wir doch einmal die Ausgangslage der beiden Teams.

«I believe», spätestens seit der Verlängerung in Spiel 6 zwischen Köniz und Malans kennt man das Playoff-Motto der Könizer und weiss nun, dass ihr Trainer nicht nur auf dem Schädel nicht behaart ist. Tatsächlich werden die Berner Agglo-Jungs daran glauben den zweiten Meistertitel einzufahren. Erstens haben sie den Rekordmeister in dieser Saison dreimal bezwungen (Supercup und zweimal in der Meisterschaft) und schliesslich auch den ersten Titel der Vereinsgeschichte mit dem Superfinalerfolg 2018 über den SVWE gefeiert. Und das «i believe» steht auch dafür, dass die Könizer immer daran glauben, zurückkommen zu können. Sie legen diese Überzeugung bereits seit Beginn der Saison an den Tag. Im Supercup siegten sie gegen Wiler im Halbfinal trotz eines 1:3-Rückstandes nach 40 Minuten noch 5:4 nach Penaltyschiessen. Im Final bezwangen sie Malans trotz eines 2:5 nach zwei Dritteln noch mit 7:5. Noch beeindruckender die Aufholjagd im dritten Playoff-Halbfinalspiel gegen den gleichen Gegner, als Köniz bis zur 54. Minute 3:7 zurücklag und innerhalb von 200 Sekunden nicht nur zum 7:7 ausglich, sondern die Partie noch vor Ablauf der effektiven Spielzeit mit 9:7 für sich entschied. Kurzum, die Könizer haben allen Grund voller Zuversicht und Optimismus in den Superfinal zu steigen und sie tun das als Favorit.
Und da wären wir beim Rekordmeister angelangt. Wie oft wurde der SVWE schon abgeschrieben, seine über 20 Jahre andauernde Dominanz als beendet deklariert. «Doch sie haben es immer wieder geschafft, zurückzukommen. Sie sind ein starkes Team, mit einem super erfahrenen Staff». GC-Trainer Luan Misini war vor der Halbfinalserie gegen Wiler voll des Lobes für den Kontrahenten, als hätte er bereits geahnt, was kommen würde. Als Qualifikationssieger stiegen die Zürcher als Favorit ins Duell mit dem in der Master-Round und der Viertelfinalserie gegen Zug «taumelnden» SVWE. Doch das personell stark veränderte und verjüngte Team rückte im entscheidenden Moment zusammen, neue Leader taten sich hervor und letztlich hatte Wiler auch den besser funktionierenden «gameplan» als GC. Das klare 4:1 in der Serie lässt nur wenige Fragen offen, der Wiler Coachingstaff hat seine Hausaufgaben gemacht. Dies wird auch vor dem Superfinal nötig sein. Die beiden Niederlagen gegen Köniz (2:3 im Januar und 4:7 im Februar) wird man zweifellos analysieren und dann mit einem entsprechenden Konzept ins Spiel steigen. Kaum anzunehmen, dass in den Köpfen der Spieler die drei Niederlagen gegen Köniz noch herumschwirren werden, vielmehr dürfte das Team die positiven Emotionen und die Energie der überzeugenden Halbfinalserie gegen GC im Kopfkino präsent haben.