Mit vier Gegentoren in nur 5 Minuten fasst Wiler-Ersigen im sechsten Playoff-Halbfinalspiel gegen GC eine frühe Hypothek (11.) , die mehr oder weniger direkt in die vierte Niederlage und damit das Saisonende zu führen schien. Dem SVWE gelingt aber mit toller Moral zum dritten Mal in Serie eine beherzte Aufholjagd, gleicht doch noch zum 5:5 aus und jubelt am Ende dank dem Powerplay-Tor von Marco Louis nach 68.05 in der Verlängerung. Damit geht die Serie in das alles entscheidende siebte Spiel am Ostermontag in Zürich.
Lange Zeit schien es, als würden die „Special Teams“ das Schicksals des SVWE in der Halbfinalserie besiegeln. Das Powerplay, das Boxplay, die Freistösse und die Penaltys. Doch dann war es ausgerechnet das erste Powerplaytor Wilers in der Halbfinalserie überhaupt, das den Rekordmeister am Leben erhielt. Captain Marco Louis, der bereits den 5:5-Ausgleich (56.) erzielt hatte, traf beide Male aus dem hohen Slot. Die proppenvolle Grossmatthalle mit 1000 Zuschauern explodierte. Der Rekordmeister „lebt noch“, ein erneuter Superfinal-Einzug ist noch möglich. 48 Stunden bleiben Zeit, die Batterien wieder zu laden, bis es am Ostermontag zum Showdown kommt.
Lange Zeit roch es nach einem freien Osterwochenende für den Titelverteidiger, schien GC auf Superfinal-Kurs. Weil die Zürcher es – mit Ausnahme von Spiel 3 – erneut schafften, punkto Zweikampfstärke und Intensität mindestes auf Augenhöhe mit dem Herausforderer zu sein, schien diese Serie zu Ende zu gehen. Vor allen in den letzten drei Partien entstand etwas der Eindruck, als würde GC immer nur gerade soviel machen, um den Gegner auf Distanz zu halten. Immer bereit, wieder eine Schippe drauf zu legen, wenn es eng wird. Eine Führung wäre deshalb für den SVWE natürlich Gold wert gewesen. Doch nur gerade einmal in den letzten drei Spielen lag der Rekordmeister voraus. Gleich zu Beginn dieses sechsten Spiels, als Hollenstein nach nur 73 Sekunden zum 1:0 traf.
Doch dann folgten eben jene fünf verhängnisvollen Minuten mit vier Gegentoren. GC nützte es gnadenlos aus, dass der SVWE nicht kompakt genug stand, zu wenig kommunizierte und auch die Blöcke nicht konsequent genug setzte. Mit grosser Passgenauigkeit und einer beeindruckenden Effizienz wurden die Lücken in der Wiler Defensive in dieser Phase ausgenützt. Was folgte war eine SVWE-Knochenarbeit, Tor um Tor aufzuholen in Zehn-Minuten-Abschnitten. Nichts wurde dem Heimteam geschenkt. GC liess den SVWE lange richtig leiden, der oftmals gar nie in Ballbesitz kam. Doch aufstecken, das wollte der Rekordmeister dann auch nicht. Und GC verlor immer mehr die Balance zwischen Kontrolle und Passivität. Und so kämpfte sich das Heimteam auch diesmal nach einem 2:5-Rückstand wieder heran, wie schon in Spiel 4 und auch in Spiel 5. Eine bemerkenswerte Willensleistung, die am Ende belohnt wurde. Trotz den beachtlichen Comeback-Qualitäten wünscht man sich für die Belle als Wiler Fan aber, dass das Team am Montag nicht wieder mit drei Toren in Rückstand geht, allein schon zur Schonung der Nerven.
SV Wiler-Ersigen – Grasshopper Club Zürich 6:5 n.V. (1:4, 2:1, 2:0, 1:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg. 982 Zuschauer. SR Bühler/Bühler.
Tore: 2. A. Hollenstein (P. Affolter) 1:0. 6. C. Meier (K. Bier) 1:1. 8. J. Rüegger (C. Laely) 1:2. 11. F. Wenk (D. Hasenböhler) 1:3. 11. P. Riedi (N. Seiler) 1:4. 26. T. Väänänen 2:4. 31. P. Riedi (N. Seiler) 2:5. 35. M. Dudovic (T. Väänänen) 3:5. 46. N. Siegenthaler (P. Affolter) 4:5. 56. M. Louis (M. Dudovic) 5:5. 69. M. Louis (M. Dudovic) 6:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Pylsy (verletzt).
Spieldaten Playoff-Halbfinal: GC Zürich vs. SV Wiler-Ersigen 3:3
GC Zürich – SV Wiler-Ersigen
Mittwoch, 22. März: 5:4 n. Penaltyschiessen
SV Wiler-Ersigen – GC Zürich
Samstag, 25. März: 5:4 n. Penaltyschiessen
GC Zürich – SV Wiler-Ersigen
Sonntag, 26. März: 1:5
SV Wiler-Ersigen – GC Zürich
Samstag, 1. April: 4:5
GC Zürich – SV Wiler-Ersigen
Sonntag, 2. April: 7:6 n. Penaltyschiessen
SV Wiler-Ersigen – GC Zürich
Samstag, 8. April: 6:5 n. Verl.
GC Zürich – SV Wiler-Ersigen
Ostermontag, 10. April, 17:00 Uhr / Hardau Zürich