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Durchatmen beim Fanionteam: Nach unruhigen Wochen, mit zwei Niederlagen und einem Trainerwechsel verbunden mit dem Abrutschen in der Tabelle, konnte der Abwärtstrend beim ersten Auftritt des neues Trainerstaffs gebremst werden. Mit einer lange Zeit konzentrierten und solidarischen Leistung glückte ein 7:4-Sieg bei Aufsteiger Basel. Erst im turbulenten Schlussdrittel tauchten alt bekannte Muster wieder auf, welche auf die herrschende Verunsicherung schliessen lassen. Mit zwei Shorthandern (!) konnte der Sieg aber sichergestellt werden.

Was tun, wenn die Verunsicherung allgegenwärtig ist, die Skorer gleich reihenweise ausfallen (Pylys, Känzig, Persici) und kurzfristig auch noch Abwehrchef und Spielankurbler Väänänen ausfällt? Dann gibt es nur eines: Demütig sein und über den Kampf den Erfolg suchen. Gegenseitiges Unterstützen, Zweikämpfe gewinnen, blocken, dumme Strafen vermeiden, Verantwortung übernehmen, möglichst in Führung gehen.

Wer steht vorbildlich für fast alle geforderten Eigenschaften? Philipp Affolter, seit Jahren der Vorzeigekämpfer und Teamplayer par excellence. Er vereinte in der 14. Minute gleich mehrere Eigenschaften in einem: Er setzte sich an der Bande mit dem Rücken zum Tor im Zweikampf gegen seinen Gegenspieler durch, schüttelte dieser mit einer technisch feinen Finte ab, übernahm mit einem resoluten Vorhandschuss Verantwortung und traf damit zum psychologisch so wichtigen Führungstreffer. Erstmals nach vier Spielen glückte dem Fanionteam wieder das 1:0. Das Gesicht des Spiels veränderte sich dadurch vorerst nur wenig: Beide Teams waren darauf bedacht, keine dummen Ballverluste zu produzieren, wohlwissend um die Konterstärke des Gegners.  Just ein solcher führte in der Anfangsphase des Mitteldrittels zum 2:0. Erneut Affolter, diesmal als Vorbereiter, und Captain Marco Louis erzielten diesen Treffer mit einem schönen Gegenstoss. Und dann übernahm auch einer, der sonst nicht als Torschütze in Erscheinung tritt, Verantwortung: Nach einem genialen Zuspiel von Dudovic konnte Center Gian Mühlemann fast nicht anders, als den Ball aus kurzer Distanz zum 3:0 in Basler Tor einzunetzen.  Mit der Führung im Rücken wurde der SVWE beinahe etwas übermütig, fuhr einen Konter etwas gar optimistisch ohne defensive Absicherung und kassierte noch vor Drittelsende das Anschlusstor zum 1:3 (35.)

Und nun trat wieder Affolter aufs Tapet: Innerhalb von neun Minuten holte sich der robuste Flügel zwei Strafen ab, die erste schon nach 10 Sekunden im Schlussabschnitt. Eine scheinbar perfekte Offerte für die Basler mit ihren finnischen Spezialisten um Routinier Mendelin. Doch man kann sich das Glück eben auch verdienen und die «Unihockeygötter» versöhnlich stimmen. Statt der möglichen Aufholjagd ging der SVWE aus diesen Strafen mit einem 2:1 heraus. Es glückten durch Ziehli und Louis gleich zwei Shorthander, womit die Gastgeber in einem wilden Schlussabschnitt mit mehreren Strafen, immer auf Distanz gehalten konnten. Captain Marco Louis war dabei neben Affolter der grosse Antreiber und liess sich am Ende einen Hattrick gut schreiben.

Die Erleichterung nach diesem Sieg ist verständlicherweise gross. Der neue Trainerstaff mit Sikora, Zimmermann und Keller kann nun in den kommenden zwei Wochen (die nächste Partie findet erst am 21.1. in Chur statt, gefolgt von zwei Heimspielen am 22.1. gegen WaSa und am Mi. 25.1 gegen Köniz) in Ruhe weiter arbeiten. Und auch die Verletztenliste dürfte sich bis dann hoffentlich lichten.

Unihockey Basel Regio – SV Wiler-Ersigen 4:7 (0:1, 1:2, 3:4)
Pfaffenholz, Basel. 404 Zuschauer. SR Anderegg/Röder.
Tore: 14. P. Affolter (A. Hollenstein) 0:1. 26. M. Louis (P. Affolter) 0:2. 30. Gian Mühlemann (M. Dudovic) 0:3. 35. Y. Lindroos (T. Rintala) 1:3. 42. J. Ziehli (N. Siegenthaler) 1:4. 46. P. Krähenbühl (N. Laurila) 2:4. 48. M. Louis (P. Affolter) 2:5. 49. P. Mendelin (L. Moser (L)) 3:5. 51. M. Louis (J. Lahti) 3:6. 52. N. Laurila (P. Mendelin) 4:6. 54. T. Döbeli (Gian Mühlemann) 4:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio. 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Pylsy, Persici, D. und T. Känzig und Tambini. NLA-Debut für Jamie Martinjas (17 J.)

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