Mit einem 4:2-Auswärtsieg bei Qualifikationssieger GC gewinnt das NLA-Team die Halbfinalserie mit 4:1 und zieht damit in den Superfinal ein. Es ist für den Rekordmeister die bereits fünfte Superfinal-Teilnahme (Bilanz bis jetzt 3:1 -Siege) bei der insgesamt sechsten Austragung. Der Gegner am 24. April in der Axa-Arena In Winterthur steht noch nicht fest, da Alligator Malans die Serie gegen Köniz in extremis im Penaltyschiessen auf 2:3 verkürzen konnte.
Superfinal mit SVWE-Beteiligung, eigentlich das normalste der Unihockey-Welt seit Einführung des neuen Formats. Ist somit auch die diesjährige Qualifikation für das «Endspiel» um die Unihockeymeisterschaft «Business as usal»? Mitnichten. Es ist sicherlich die unerwartetste SVWE-Finalqualifikation, die am Ende auch noch überraschend deutlich ausfiel gegen das in der Serie favorisierte GC. Unerwartet deshalb, weil der „neue“ SVWE (ohne Ikone Matthias Hofbauer und ohne die Natispieler Bischofberger und Känzig) ab Januar in der «regular season» eine veritable Schwächephase einzog, dann auch im Playoff-Viertelfinal gegen Zug nur mühsam in die Gänge kam und sich nach drei schwachen Auftritten gar mit einem 1:2-Rückstand in der Serie konfrontiert sah und am Ende nur über den Sieg im alles entscheidenden siebten Spiel den Weg ins Halbfinale schaffte. Dann aber auch die personellen Herausforderungen. Der Rücktritt vom starken Center Dominik Alder in der Corona-Pause war ein böser Dämpfer, dann der herbe Rückschlag mit dem Ausfall von Superstar Krister Savonen unmittelbar vor den Playoffs. Und weiter in der Serie gegen GC, als in Spiel 4 Captain Tatu Väänänen ausfiel und im gestrigen Spiel nun Marco Rentsch, zuletzt einer der Auffälligsten beim Titelverteidiger.
Doch das Team schaffte es am Ende, all diese Rückschläge wegzustecken, dank leidenschaftlichem Spiel, basierend auf einem starken Goalie-(Duo) und einer disziplinierten Abwehr (ganze 12 Playoff-Drittel absolvierte man ohne Gegentor) und letztlich auch einer enorm guten Effizienz in den Spielen 4 und 5 des Halbfinals. Gestern beispielsweise lag Wiler nach dem Startdrittel verdient in Führung, weil es im Vergleich zum ersten Auftritt in der Hardau hellwach und körperlich präsenter auftrat als das Heimteam und aus den sich bietenden Chancen resolut zwei Tore machte. GC war nicht ansatzweise so bissig, was sich ab dem Mitteldrittel zwar änderte und im 2:2-Ausgleich mündete. Doch als der SVWE, der offensiv kaum mehr in Erscheinung getreten war, die Chance zu Powerplay bekam, schlug er erneut entschlossen und effizient zu. Das 3:2 nach 48 Minuten war zwar resultatmässig nur ein Mini-Vorsprung, aber irgendwie war GC danach geknickt, schien nicht mehr an die Wende zu glauben.
Die Effizienz, die bessere Erledigung der kleinen Dinge, zeichnete die Berger-Truppe gegenüber GC aus, welches nach dem Sieg in Spiel 3 nie mehr in Führung gehen konnte, was dem NLA-Team natürlich in die Karten spielte. Letztlich hatte der Qualifikationssieger auch in den «Special Teams» das Nachsehen. Im Nachhinein hatte der klare 8:2-Erfolg des SVWE in Spiel 1 wohl doch mehr Signalwirkung als ursprünglich gedacht, stellte die Zürcher vor einige Herausforderungen. Diese konnten sie zwar in einigen Spielphasen durchaus annehmen (so in den beiden Mitteldritteln der zwei Partien in der Hardau), aber letztlich fand das routinierte, mit vielen Natispielern gespickte GC-Kader nie das probate Mittel, den „Gameplan“ des SVWE zu entschlüsseln.
So dürfen sich zahlreiche Spieler beim SVWE verdientermassen über die erstmalige Superfinalteilnahme freuen, die mangels an Zuschauern zwar etwas speziell sein wird, doch ein sportliches Highlight wird die Partie allemal.
Grasshopper Club Zürich – SV Wiler-Ersigen 2:4 (0:2, 2:0, 0:2)
Sporthalle Hardau, Zürich. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 10. A. Hollenstein (J. Pylsy) 0:1. 15. J. Pylsy (J. Bürki) 0:2. 34. C. Laely (J. Rüegger) 1:2. 35. C. Laely (C. Meier) 2:2. 48. J. Bürki (J. Pylsy) 2:3. 58. C. Mutter (P. Mendelin) 2:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich. 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Menetrey im Tor, ohne Savonen und Siegenthaler (verletzt), Rentsch (krank)
Playoff-Halbfinal: GC (1.) vs. SVWE (4.) 1:4. Spiel 1: 8:2 aus Wiler Sicht, Spiel 2: 6:5 n.Verl. Spiel 3: 3:7, Spiel 4: 5:3, Spiel 5: 4:2.
Andere Halbfinalserie: Malans (2.) vs. Köniz (3.) 2:3 (7:5; 2:6,7:9, 5:6 n. Verl. 4:3nP.).