Knapp 800 Zuschauer sehen einen verwandelten SVWE, der in einem begeisternden Spiel den HC Rychenberg mit einer 8:1-Packung in die Weihnachtspause schickt. Das Resultat fiel sicherlich zu hoch aus, weil die durchaus offensiv und mutig agierenden Gäste immer wieder am glänzend aufgelegten Wiler-Goalie Tim Kramer scheiterten, aber der Rekordmeister zeigte eine deutliche Reaktion auf die zwei schwachen Spiele in den Tagen zuvor und geht mit einem Statement und als klarer Leader ins neue Jahr.
Na also – es geht doch (noch)! Nur 48 Stunden nach dem schwachen Auftritt gegen Schlusslicht WaSa zeigt der SVWE ein ganz anderes Gesicht und verstärkt bei den Fans in der sehr gut gefüllten Grossmatt die Weihnachtslaune, liefert ihnen gleich 8 Geschenke in Form von Toren und besiegt einen Gegner, dem man noch vor 4 Tagen klarer unterlegen war, als es das 2:4-Schlussresultat vom Donnerstagabend in Winterthur widerspiegelte.
Trotz des klaren Endresultats verlief die gestrige Partie allerdings längst nicht so einseitig wie es das Ergebnis vermuten lässt. Die Gäste betrieben einen enormen Aufwand, spielten intensiv, lauffreudig und mutig. Doch sie sahen sich an diesen Abend einem Gegner gegenüber, der den Kampf annahm, endlich auch wieder im Kollektiv verteidigte, sich nicht zu schade fürs Blocken war und sich (nicht zum ersten Mal in dieser Saison) auf einen souverän aufspielenden Goalie Tim Kramer verlassen konnte.
Die Entschlossenheit des Heimteams wurde durchaus belohnt mit einem günstigen Spielverlauf. Zwar setzte Topksorer Galante (gestern mit seinen Saisontoren 22 und 23) in der zweiten Minute einen Penalty an den Pfosten, doch in der Folge hatte der SVWE das Spielglück durchaus auf seiner Seite. Der «gamechanger» war dabei der Shorthander kurz vor Ende des ersten Drittels, der nicht nur zum 2:0 führte, sondern beim Gastgeber den Funken zündete, der auch aufs Publikum übersprang. Im Mitteldrittel versuchte der HCR alles, wieder ins Spiel zu kommen, doch anders als noch vor vier Tagen bei der Partie in Winterthur gewann der SVWE diesmal die entscheidenden Zweikämpfe, schützte die gefährliche Zone gut ab und sollte die psychologisch wichtige „Null“ bis weit ins Schlussdrittel halten. Offensiv sorgten die Routiniers Louis (2) und Hollenstein gleichzeitig für die Vorentscheidung, wobei vor allem das 4:0 des Captains ein technisches Kabinettstückchen war. Mit fünf Toren war die neuformierte Linie um Noah Siegenthaler die produktivste Formation. Doch an diesem Abend überzeugte der SVWE als ganzes Team und lieferte den Beweis, dass die Väänänen-Truppe (dieser fehlte übrigens krankheitsbedingt) durchaus zu Recht an der Tabellenspitze steht, wenn sich alle Spieler aus der Komfortzone begeben und mit Energie, Leidenschaft und Kampfbereitschaft agieren.
SV Wiler-Ersigen – HC Rychenberg Winterthur 8:1 (2:0, 3:0, 3:1)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 778 Zuschauer. SR Mutzner/Etter.
Tore: 16. M. Vogt (J. Ziehli) 1:0. 20. A. Galante Carlström (L. Persson) 2:0. 29. M. Louis (M. Vogt) 3:0. 36. M. Louis (J. Martinjas) 4:0. 38. A. Hollenstein 5:0. 43. A. Galante Carlström (G. Persici) 6:0. 46. N. Siegenthaler 7:0. 50. A. Stüdeli (L. Ammann) 7:1. 55. G. Persici (J. Bürki) 8:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 3mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur.
Bemerkungen: SVWE mit Kramer im Tor, ohne Bischofberger, Laubscher, Thöni, Tambini und Känzig (alle verletzt). 2. Galante setzt Penalty an den Pfosten

