Dank dem ersten Heimsieg in dieser Playoff-Halbfinalserie trennt den SVWE noch ein Sieg vor dem sechsten Superfinal-Einzug in sieben Jahren. Beim 6:2-Heimsieg über Meister Köniz vor über 800 Zuschauern war das junge Wiler-Team lange Zeit klar die bessere Mannschaft und konnte vom 4:0-Vorsprung zehren, den man dank zwei Känzig-Toren und einem Doppelschlag in der 29. Minute herausgearbeitet hatte. Am Mittwoch folgt das fünfte Spiel der Serie in Köniz (19.30).
Mit einer deutlichen und verdienten 4:0-Führung und herrlichen Toren hatte der SVWE vor einer grossen und begeisterten Kulisse bei Spielmitte nicht nur den ersten Heimsieg in der Serie vor Augen, sondern auch die 3:1-Führung in der Serie. Dies obwohl Köniz seine zweite und dritte Formation komplett umgestellt hatte. So agierte Topskorer Jan Zaugg erstmals als Center. Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm das Heimteam das Zepter und konnte dank den Toren fünf und sechs (!) von Deny Känzig in dieser Halbfinalserie erst auf 2:0 davonziehen und dann in der 29. Minute innerhalb von nur neun Sekunden auf 4:0 stellen. Alles sprach zu diesem Zeitpunkt eben für Wiler-Ersigen.
Doch ein scheinbar unbedeutendes taktisches Detail veränderte die Dynamik des Spiels. Da Köniz nach dem Doppelschlag zum 0:4 auf zwei Linien reduzierte und der SVWE verständlicherweise mit drei Linien weiterspielte, kam es zu Linien-Duellen, die es so in dieser Serie noch nicht gab. Und prompt glückte Köniz noch vor Ende des zweiten Abschnitts der psychologisch wichtig erste Treffer (37.). Torschütze Jan Zaugg, der bislang bei personellem Gleichstand noch nicht getroffen hatte und durch den Power-Dreizack Ziehli/Hollenstein/Siegenthaler neutralisiert wurde, ob er nun als Flügel oder Center auflief. Das Tor glückte dem Könizer Topskorer dann eben gerade gegen Wilers erste Linie. Logischerweise reduzierte nicht zuletzt aus diesem Grund auch der SVWE für das Schlussdrittel auf zwei Formationen und konnte damit das Liniencoaching wieder aufnehmen.
Energiespieler zermürben Köniz
Doch der Nimbus war natürlich nun trotzdem gebrochen, und weil Köniz nichts mehr zu verlieren hatte und der SVWE ungewollt, aber automatisch, mehr auf Verwalten spielte, wurde die Partie noch einmal spannend. Erneut die Linie um Zaugg traf nämlich schon in der 45. Minute zum 2:4 Anschlusstreffer. Und als dann Center Siegenthaler angeschlagen (kurzeitig) ausfiel, schien das Spiel endgültig gegen das Heimteam zu laufen. So kullerte Dudovics Schuss Richtung Torlinie, aber nicht dahinter. Statt 5:2 und wohl die Entscheidung, dann die Strafe (und erst noch in der Offensive) gegen den SVWE, ausgerechnet für Sikora, der Siegenthaler ersetzte.
Doch der SVWE ackerte auch in dieser einzigen Unterzahl des Spiels diszipliniert mit viel Engagement und grossem Einsatz und belohnte sich letztlich für ein tolles Wochenende mit zwei taktisch überaus reifen Vorstellungen für dieses junge Team. Den Deckel auf das Spiel machte logischerweise ein Spieler aus dem zweiten SVWE-Block drauf. Jan Ziehli, zusammen mit Noah Siegenthaler die grosse Entdeckung der bisherigen Playoffs. Die beiden Youngsters machen die Linie um Affolter, Hollenstein und Captain Marco Louis zu einer der «hottesten» der Liga, wo Intensität und Qualität eine tolle Harmonie ausmachen. Ziehli krönte seine Leistung mit dem entscheidenden 5:2 (58.) Und als kurz vor Schluss auch der zuletzt hadernde Joonas Pylsy mit dem «empty netter» sein erstes Tor in dieser Serie erzielte, war es endgültig ein perfektes Wochenende für den SVWE.
SV Wiler-Ersigen – Floorball Köniz 6:2 (1:0, 3:1, 2:1)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 805 Zuschauer. SR Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 16. D. Känzig (J. Pylsy) 1:0. 22. D. Känzig (J. Pylsy) 2:0. 29. Y. Wyss (T. Väänänen) 3:0. 29. N. Siegenthaler (P. Affolter) 4:0. 37. J. Zaugg (S. Bolliger) 4:1. 45. P. Michel (Y. Ruh) 4:2. 58. J. Ziehli (P. Affolter) 5:2. 59. J. Pylsy (D. Känzig) 6:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 1mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (M. Kisugite) gegen Floorball Köniz.
Bemerkungen: SVWE mit Kramer im Tor, wehrt Penalty gegen Münger ab (60.)