
Am kommenden Wochenende beginnt mit Meisterschaft und Cup die neue Unihockeysaison für das Fanionteam. Es ist eine Saison der Wiedergutmachung, die ausgerechnet auswärts bei GC Unihockey startet, welches dem SVWE das frühe Saisonende in den Playoff-Viertelfinals bescherte. Wie fällt die Reaktion des Rekordmeisters unter dem neuen Cheftrainer Tatu Väänänen aus?
Die finnische Spieler-Legende, welche 10 Jahre für den SVWE als Spieler auflief, übernimmt das Amt des Cheftrainers von Lukas Schüepp, dem er zwei Jahre als Assistent zu Seite gestanden war. Für Väänänen hat beim «Restart» Folgendes absolute Priorität: «Wir müssen unseren Trainingslevel verbessern, jeder muss als Individuum besser arbeiten, sich gegenseitig pushen und als Team mehr zusammenwachsen.» Im Sommertraining hat der Finne fest gestellt, «dass die Spieler durchaus bereit sind, auf die enttäuschende letzte Saison zu reagieren.» Und auch die neuen Spieler hätten frischen Wind und Motivation ins Team gebracht. Leider hat es dann mit Start zur Hallensaison einige Rückschläge gegeben, «aufgrund von zu vielen Verletzten». Aber Väänänen weiss, dass dies auch zum Sport gehört und verlangt auch in dieser Beziehung von seinen Spielern mehr Eigenverantwortung, «sie müssen ihre Grenzen ausloten und das geht nur, wenn man den eigenen Körper optimal darauf vorbereitet».
Rein von der Taktik her will Väänänen aus seiner Mannschaft eines der besten, wenn nicht das beste Umschalt-Team der Liga machen. «Es geht darum, dass bei Ballgewinn oder Ballverlust jeder Spieler die richtigen Optionen schon im Kopf hat und weiss, was die Mitspieler tun.» Zusätzlich fordert er von den Spielern aber auch Cleverness im Spiel mit dem Ball, sollen leichtfertige Ballverluste minimiert werden. Väänänen weiss, dass diese taktische Entwicklung einen Prozess voraussetzt.
Für ihn steht denn auch nicht ein Rangziel in der Qualifikation im Vordergrund. «Grundsätzlich kann man von jeder Playoff-Position in den Final einziehen, das ist somit sekundär. Wir werden als Trainerstaff in einzelnen Spielen immer gewisse Themen setzen, um die Reaktion der Spieler zu sehen, um dann in der entscheidenden Meisterschaftsphase zu wissen, was funktionieren könnte und was nicht.» Trotzdem gebe es bei jedem Spiel auch ein vorrangiges Ziel: «Wir wollen natürlich immer gewinnen, denn gewinnen ist wichtig fürs Selbstvertrauen.»
Gewinnen ist vor allem auch im Cup-Wettbewerb wichtig, sonst ist dieser rasch zu Ende, wie zuletzt öfters für den Rekordmeister. 2018 stand der SVWE letztmals in einem Cupfinal (Sieg gegen GV). Trotz allem will Väänänen die Cupspiele möglich als «normal» anschauen, «vielleicht versuchte man in den letzten Jahren zu sehr, in den Cup-Spielen etwas besonders zu machen. Dabei geht es darum, das abzurufen, was man auch sonst spielen will und kann. Wir dürfen diese k.o.-Spiele nicht zu gross machen.»
Klangvolle Verstärkungen und Rückkehrer
Die sportliche Führung hat ihre Hausaufgaben gemacht. Der Kader wurde auf dem Papier klar verstärkt. Mit den schwedischen Top-Shots Alexander Galante-Carlström und Ludwig Persson wurde auf der Ausländerposition deutlich aufgerüstet, zudem gelangen mit Claudio Schmid (Uster) und Nicola Bischofberger (HCR) auch zwei nationale Toptransfers, was hierzulande im Unihockey eher selten ist.
Dazu rücken auch diverse U21-Schweizer-Meister ins Fanionteam auf und kehrt Topskorer Deny Känzig nach seiner Verletzung (Kreuzbandriss) hoffentlich zeitnah wieder zurück. Das Team scheint damit sowohl in der Spitze wie in der Breite besser aufgestellt.
Positiv zu werten: Von der Belastung her fallen in dieser Saison die Europacup-Partien und die Weltmeisterschaft weg, welche vor allem den Schlüsselspielern (zu)viel physische und auch mentale Energie raubte, die dann in der entscheidenden Meisterschaftsphase fehlte. Keiner der Natispieler erreichte in den Playoffs seine Bestform. Diesbezüglich dürfte die Formkurve der Führungsspieler wieder einfacher planbar sein.
Das Auftaktprogramm des SVWE
So. 13. September: GC Unihockey vs. SVWE (17.00, Hardau Zürich)
So. 14. September, Schweizer Cup: Corcelles-Cormondrèche (1. Liga) vs. SVWE (17.00 Complexe Maladiere Neuenburg).
So. 21. September: Basel Regio vs. SVWE (17.00, Pfaffenholz Basel)
Sa. 27. September: WaSa St. Gallen vs. SVWE (18.00, Tal der Demut)
Sa. 04. Oktober: SVWE vs Basel Regio (17.00, Grossmatt Kirchberg)
Sa. 11. Oktober: Alligator Malans vs. SVWE ( 18.00 Lust Maienfeld)
So. 19. Oktober: SVWE vs. Chur Unihockey (17.00, Grossmatt Kirchberg)
Veränderungen SVWE-Kader 2025/26
Zuzüge: Claudio Schmid (Uster), Ludwig Persson (SWE, Växjö), Alexander Galante-Carlström (SWE, Falun), Merlin Picariello, Till Eser, Lukas Zaugg (alle Nachwuchs), Tim Kramer (Köniz), Nicola Bischofberger (Rychenberg)
Abgänge: Lukas Schüepp (Trainer, Rücktritt), Yanick Flury, Matteo Fiechter, Radek Sikora jun (alle Rücktritt), Albert Koskinen (Uster), Yannis Wyss (Visby, SSL)
Trainer-Staff: Tatu Väänänen (FIN, neu/bisher Assistent), Assistenten: Radek Sikora, Jami Herrala (neu). Goalietrainer: Niklaus Steck. Athletiktrainer: Christoph Kellenberger.