Der SV Wiler-Ersigen nimmt auch die Hürde HC Rychenberg in dessen Hexenkessel «Axa»-Arena und feiert den 12. Sieg in Serie, bleibt damit Leader und noch wichtiger, kann die Distanz zu Rang drei ausbauen. Der knappe 6:5-Sieg des Rekordmeisters war nicht unverdient, behielt er doch jederzeit ruhig Blut und schlug im entscheidenden Moment zu.
Als SVWE-Captain Marco Louis 14 Sekunden vor dem Ende mit dem «empty netter» das 6:4 erzielte, hakte man aus Wiler-Sicht die Partie wohl bereits ab, inklusive der Feldspieler, die dann noch zum «Alibi»-Bully auf dem Platz standen. Mit wenig cleverem Verhalten kassierte man nur 4 Sekunden später das 5:6. Und endgültig stockte dann den SVWE-Fans der Atem, als Rychenberg-Topskorer Manuel Maurer in der Schluss-Sekunde den Ausgleich auf dem Stock hatte, aber am gut positionierte Yanick Flury scheiterte. Dieser wurde am Ende auch zum Bestplayer des SVWE ausgerufen, nicht zuletzt wohl, weil sich beim Gast an diesem Abend sonst niemand besonders hervortat und auch weil er einen Penalty eben dieses Maurers abgewehrt hatte.
Es war das spektakuläre Ende eines Spitzenkampfs vor über 1200 Zuschauer, der mehr von der Spannung lebte als von der Qualität des Spiels. Der SVWE verdiente sich den Sieg, weil er in den entscheidenden Momenten etwas entschlossener unterwegs war, mit dem Selbstvertrauen von elf Siegen in Folgen im Rücken. Dem HCR merkte man an, dass im durchzogenen Januar eben dieses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten etwas abhandengekommen scheint.
Bis in die Schlussminute konnten nie ein Team mit zwei Toren davonziehen, bei wechselnden Führungen. Es war nicht das offensive Feuerwerk, dass der Rekordmeisters in den Spielen zuvor abgebrannt hatte. Dies lag vor allem daran, dass der Laubscher-Block spielerisch für einmal einen schwachen Tag einzog. So war es zu Beginn dann auch die dritte Linie, welche den SVWE im Spiel hielt, später übernahm dann die erste Formation. Im Schlussdrittel sorgten dann die schön öfters praktizierte Reduktion auf 12 Mann für die Spielentscheidung. Die grössere Kaderbreite des Rekordmeisters gegenüber der Konkurrenz dürfte ein wesentlicher Grund für die Siegesserie sein, haben doch mittlerweile schon 11 Spieler doppelt gepunktet, nimmt man den abgewanderten Salo noch hinzu wären es sogar 12. Mit insgesamt schon 37 Verteidiger-Toren liegt der SVWE statistisch auch in diesem Bereich vorne, sogar vor Zug-United, wo allein das Duo Nislberth/Gustafsson 22 Treffer erzielt hat, die restlichen Verteidiger zusammen aber nur deren neun.
Weiter geht es für den SVWE mit der Doppelrunde am kommenden Wochenende. Am Samstag ist das Überraschungsteam Uster (aktuell Rang 5) zu Gast im Sportzentrum Zuchwil (17.00) Uhr, am Sonntag folgt das Derby bei Floorball Köniz Bern.
HC Rychenberg Winterthur – SV Wiler-Ersigen 5:6 (2:2, 1:1, 2:3)
AXA Arena, Winterthur. 1286 Zuschauer. SR Colacicco/Roth.
Tore: 3. A. Hollenstein 0:1. 8. K. Oesch (D. Hocevar) 1:1. 9. M. Maurer (J. Larsson) 2:1. 18. G. Thöni (R. Sikora) 2:2. 21. G. Persici (R. Gasparik) 2:3. 27. M. Eyer 3:3. 43. M. Louis (J. Bürki) 3:4. 44. M. Maurer (N. Mutter) 4:4. 54. N. Siegenthaler (R. Sikora) 4:5. 60. M. Louis 4:6. 60. N. Mutter 5:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Vogt, Ziehli und Känzig.