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Floorball Thurgau gewinnt auch sein zweites Heimspiel innerhalb von 48 Stunden dank einem späten „gamewinner“ (58.02) und gleicht die Halbfinalserie gegen den SVWE damit zum 2:2 aus. Die „best of seven“-Serie reduziert sich damit zu einem „best of three“, nun mit mentalem Vorteil für den Aussenseiter. Jetzt muss der Titelverteidiger im Heimspiel vom Mittwochabend in der Grossmatt in Kirchberg (Spielbeginn 19.30 Uhr, Tickets via Eventfrog) eine Reaktion in Form eines Sieges zeigen, sonst droht das erstmalige Scheitern in einem Playoff-Halbfinal im 20. Anlauf in Serie.

War das dritte Halbfinalspiel am Donnerstagabend noch eher eine laue Partie, beidseits von Vorsicht geprägt und darauf bedacht die Fehlerquote tief zu halten, so entwickelte sich das samstägliche Spiel zu einem klassischen Playoff-Fight, das dem Publikum alles bot, was Unihockey so attraktiv macht. Packende Zweikämpfe, viel Intensität, zahlreiche Strafen (etwas gar einseitig verteilt zwar), Torchancen und drei Penaltys. Dumm nur aus Wiler Sicht, dass die Partie mit dem gleich negativen Ausgang endete. Wie schon am Donnerstag kassierte die Schüepp-Truppe kurz vor dem Ende das entscheidende Gegentor und muss dem weiterhin keck und auf Augenhöhe agierenden Thurgauer den Ausgleich in der Serie zugestehen.

Das Heimteam profitierte dabei auch davon, dass es nie in Rückstand geriet. Dazu leistete der SVWE allerdings seinen Anteil. Schon im ersten Einsatz liess sich die Wiler -Paradeformation ziemlich naiv auskontern und brachte damit das Heimteam und sein Publikum gleich auf Temperatur. Dass die Gäste etwas mehr Druck ausüben wollten als in Spiel 3 war erkennbar und auch verständlich, aber gleich zu Spielbeginn so ins Messer zu laufen, ist nicht playoff-würdig. Leider war es das nicht mit den Fehlern, denn auch dem Penaltytor Karvonens zum 2:1 ging ein krasser Fehlpass voraus, der in solch einem wichtigen Spiel eigentlich nicht passieren darf. Doch Wiler-Ersigen biss sich ins Spiel rein und liess sich vor allem dank dem Dreifach-Torschützen Gian-Luca Persici nie abschütteln. Es war endlich mehr Leben im Spiel des Titelverteidigers. Man spürte, dass da ein Ruck durch die Mannschaft gegangen war und sich alle bemühten, für das Team und den Erfolg zu kämpfen. Selbst ein weiterer Penalty und die darauf folgende 2×2 Minuten -Strafe gegen Vogt wurden zu Beginn des Schlussdrittels weggesteckt. Und der zuvor spektakulär abhebende und sterbende Schwan Kotilainen agierte dann putzmunter im Überzahlspiel, konnte aber wie auch keiner seiner Mitspieler aus dem langen Powerplay  Profit ziehen.
Und als dann dem SVWE kurz danach der 4:4-Ausgleich glückte, schien sich das Blatt zu wenden. Doch nicht immer folgt eine Belohnung für eine gute, kämpferische Leistung auf den Fuss. Thurgaus wirbliger Nati-Flügel Yannic Fitzi erwischte in der 58. Minute SVWE-Goalie Yanick Flury aus einer ähnlichen Position wie Siegtorschütze Kotilainen am Donnerstag, wobei Flury nun beide Male den weiten Pfosten extrem offen liess und den Winkel kaum verkürzte. Und weil der Natigoalie nur 20 Sekunden danach erneut patzte, war die Partie entschieden. Erstmals war Thurgau auch auf der Goalieposition besser als der SVWE, denn Lemke zeigte zahlreiche wichtige Paraden.
Hoffnung für Spiel fünf gibt dem Rekordmeister nicht nur der Heimvorteil und das Wissen, dass Goalie Flury solche Negativerlebnisse problemlos wegstecken kann, sondern vor allem das „Feuer“, das im Team endlich erwacht zu sein scheint. Vielleicht war diese Niederlage gar der Schlüssel auf dem Weg zu einem neuerlichen Triumph Richtung Superfinal. Dazu gilt es die Energie nun auch in Spiel 5 mitzunehmen und vor allem muss auch die Paradeformatiuon ihre Effizienz  (0 Tore in zwei Spielen und 0:5-Bilanz!) wieder finden. Ohne Tore von Dudovic, Känzig, Bürki und Co. wird es definitiv nicht reichen. Dafür macht es Aussenseiter Thurgau einfach zu gut.

Floorball Thurgau – SV Wiler-Ersigen 8:4 (2:1, 2:2, 4:0)
Paul Reinhart Halle, Weinfelden. 770 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer
Tore: 2. Jalo (Wiedmer) 1:0. 14. M. Vogt (Wahlgren) 1:1. 18. Karvonene (Penalty) 2:1, 25. Y. Fitzi (Karvonen) 3:1, 25. Persici (Affolter) 32, 30. Kotilainen (Graf) 4:2, 31. Persici (Ziehli) 4:3, 54- Persici (Affolter) 4:4, 59. Y. Fitzi (Karvonen)  5:4, 59. Peter (Karvonen) 6:4, 60. Karvonen 7:4, 60. Peter (Y. Fitzi) 8:4.
Strafen: keine gegen Floorball Thurgau. 4mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Sikora und Tambini (beide verletzt).  37.  Lemke hält Penalty von Wahlgren, 47. Flury hält Penalty von Karvonen.

Playoff-Halbfinal SVWE vs. Floorball Thurgau (best of seven): Stand 2:2
Ticketvorverkauf  via Eventfrog

Spiel 1: 6:5 n.Verl.

Spiel 2: 8:1

Spiel 3: 2:3

Spiel 4: 4:8

Spiel 5:  Mi.  10. April, 19.30 – Sportanlage Grossmatt Kirchberg

Spiel 6:  Sa. 13. April, 17.00 – Paul Reinhart Halle, Weinfelden

ev Spiel 7:  Sa. 14. April 17:00 – Sportanlage Grossmatt Kirchberg

 

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