Mit einer 5:6-Heimniederlage in der Verlängerung hatte sich der SVWE in die WM-Pause verabschiedet, mit dem gleichen Resultat und damit einer Ernüchterumg kehrt Wiler nun in den Meisterschaftsbetrieb zurück. Weil man gegen den Aufsteiger naiv auf immer wieder gleiche Weise Gegentreffer einstecken musste, missglückte somit der Wiedereinstieg wie auch die Revanche fur das Cup-Aus.
Nach der vierwöchigen Natipause ging es natürlich primär darum, den Wiedereinstieg in die LUP-League zu finden. Nun, im ersten Drittel glückte dies dem SVWE nur bedingt. Die Passqualität liess zu wünschen übrig, das Kombinationsspiel, das noch so gut funktioniert hatte im Spitzenkampf gegen GC vor der WM-Pause war nur ansatzweise zu sehen. Die war sicherlich auch auf fehlende Automatismen zurückzuführen, gab es doch in allen drei Linien Veränderungen. Geschuldet natürlich vor allem dem bitteren Ausfall von Joonas Pylsy, dem die Teamkollegen mit einem Transparent beim Einlauf rasche Genesung wünschten. Captain Marco Louis ersetzte Pylsy auf der Centerposition, an seine Stelle im zweiten Block rutschte wiederum Sikora. Schliesslich kamen in der dritten Formation durch weitere Ausfälle gleich drei U21-Spieler zum Einsatz. Dies sorgte für offensichtliche Abstimmungsprobleme, kassierte diese Linie doch beide Gegentore im Startdrittel. Da Deny Känzig mit einem herrlichen Hocheckschuss untermauerte, dass er an der WM gerne mehr gespielt hätte und Louis mit einem ebenso platzierten Schuss nachdoppelte, stand es nach 20 Minuten 2:2.
Die Hoffnung auf Wiler Seite war sicherlich, dass sich ab dem zweiten Drittel das eigene Spiel stabilisieren und dadurch die Spielkontrolle übernommen werden würde. Doch weit gefehlt: Nur sieben Sekunden brauchte Thurgau, das erste Powerplay in den 3:2-Führungstreffer umzumünzen. Womit Wilers dritte Linie, die nach den zwei Gegentoren auch noch die Strafe fassen musste, Feierabend hatte. Mit nur noch zwei Linien agierend, steigerte der SVWE die Pace nun von Minute von Minute, lief aber zuerst in einen weiteren Gegentreffer, weil ein weiteres Mal die Zuordnung nicht stimmte (36.). Bahnte sich da die zweite Niederlage gegen den Aufsteiger an? Nun, 200 Sekunden später zeigte die Resultattafel ein 5:4 an. Drei Tore innert Kürze sorgten fur die spektakuläre Wende, so vermutete man zumindest. Mit den bekannten Protagonisten Louis und Känzig als Doppeltorschützen und Sikora, der einen Traumpass von Dudovic eiskalt verwertete. Doch letztlich blieb dieses Feuerwerk nur ein Strohfeuer, denn die Drittelspause brach beim Heimteam den Rhythmus wieder. Im Schlussdrittel blieb zuvieles Stückwerk, und weil man im hohen Slot den dreifachen Torschutzen Jalo nicht in den Griff bekam, stand es nach 60 Minuten enttäuschend 5:5. Ja der Finne bei den Thurgauern hatte gar den Siegtreffer auf dem Stock. Was Jalo nicht glückte, schaffte dafür Kuutsa, der aus ähnlicher Position nach gleichem Muster in der dritten Minute der Verlängerung zum Siegtreffer einschoss.
SV Wiler-Ersigen – Floorball Thurgau 5:6 n.V. (2:2, 3:2, 0:1, 0:1)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 329 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 3. I. Lüthi (J. Königshofer) 0:1. 4. D. Känzig (P. Affolter) 1:1. 10. M. Louis 2:1. 16. I. Lüthi (O. Wiedmer) 2:2. 32. E. Jalo (S. Fitzi) 2:3. 34. E. Jalo (N. Graf) 2:4. 36. M. Louis 3:4. 36. D. Känzig (P. Affolter) 4:4. 37. R. Sikora (M. Dudovic) 5:4. 50. E. Jalo (N. Graf) 5:5. 63. E. Kuutsa (E. Jalo) 5:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. Keine Strafen Thurgau.
Bemerkungen: SVWE ohne Pylsy, Mühlemann, Tambini, Vogt, Döbeli, T. Känzig.