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«Jugend forscht» – der neue SVWE erstmals «nur» im Favoritenkreis

 

Wenn am Samstag mit dem Auswärtsspiel gegen Chur Unihockey für Wiler-Ersigen die neue Unihockey-Saison beginnt, so steigt der SVWE erstmals seit der Titel-Premiere 2004 nicht als (Top-)Favorit in eine neue Saison. Eine ungewohnte Situation für den Rekordmeister, der einen veritablen Umbruch hinter sich hat seit dem letzten Titelgewinn 2019. «Jugend forscht» im Favoritenkreis könnte man die Ausgangslage umschreiben.

Im April 2019 holte sich der SVWE den Rekordmeistertitel. Seitdem ist die Welt bekanntermassen durch Covid 19 erschüttert worden und das Kader des SVWE von einem Erdbeben: Reich/Menetrey (Tor), Wittwer, Savonen, Bischofberger, Bürki, Moser, Sesulka (Verteidigung), Matthis Hofbauer, Krähenbühl, Lehtinen,  Rentsch, C. Mutter, N. Mutter, Alder, Mendelin, Johnsson (Sturm)  – sie alle sind nicht mehr da. Mit den Namen, die es bei Wiler innert zwei Jahren zu ersetzen gab, liesse sich locker ein Meisterschaftsfavorit zusammenstellen.

Mittlerweile ist das Kader des SVWE im Schnitt noch knapp 23,5 Jahre alt, obwohl mit Übervater Tatu Väänänen ein 38 jähriger den Altersschnitt beträchtlich anhebt. Kein Team kann einen solchen Aderlass ohne Leistungseinbusse verkraften, zumal wenn nicht im gleichen Masse Transfers getätigt werden. Doch diese blieben mehrheitlich aus, die Abgänge wurden praktisch ausschliesslich durch eigene Junioren kompensiert. Natürlich ist der SVWE immer noch konkurrenzfähig, denn schliesslich gehört die Nachwuchsabteilung zu den besten des Landes. Die aufgerückten Junioren sind hochtalentiert und es stehen auch immer noch hochkarätige Spieler im Team. Nach wie vor kann der SVWE zwei Linien formieren, die mit jedem Team mithalten, oder es gar dominieren können, das zeigte der Supercup vor Wochenfrist. Doch die Breite im Kader fehlt, allfällige Verletzungen von Schlüsselspielern, werden nicht zu kompensieren sein.

Köniz gejagt, von GC, Malans und dem SVWE?
Die Rolle des Topfavoriten wird dem SVWE von Kantonsrivale Floorball Köniz abgenommen. Der amtierende Meister gilt mit der Rückkehr von Starspieler Jan Zaugg (zurück aus Schweden) und Skorer Silvan Bolliger (zurück aus Finnland) auch als Transfersieger. Wie immer werden auch GC und Malans, die auf Schlüsselpositionen wie Torhüter, erste Verteidigung sowie der Centerposition mit Natispielern gespickt sind, um den Titel mitspielen und sind leicht vor dem SVWE einzuordnen. Für die erfahrende Trainercrew um Cheftrainer Thomas Berger und Radek Sikora besteht die Herausforderung vor allem darin, den Entwicklungsprozess des jungen Teams voranzutreiben, um die Distanz zu den Topteams bis zur entscheidenden Saisonphase zu verkleinern. Der Supercup mit dem Sieg über Köniz und der knappen Niederlage gegen Malans waren bereits ein wichtiger Schritt und erster Gradmesser.

Zum Auftakt zwei Revanche-Duelle

Vorerst gilt es, den Einstieg in die neue Saison zu finden. Mit Chur Unihockey und eine Woche später den Tigers Langnau stehen zwei heikle Aufgaben an, gegen zwei Teams, die einen Schritt vorwärts machen wollen im Vergleich zum Vorjahr und ihren Umbruch bereits hinter sich haben. Beide Partien sind auch geprägt von Revanche-Gelüsten.  Das Auftaktspiel in Chur ist nicht ohne, denn im Vorjahr kassierte der SVWE nach einer desolaten Abwehrleistung eine 7:10- Klatsche, das dürfte man auf beiden Seiten nicht vergessen haben. Und wenn dann eine Woche später die Unihockey Tigers in Kirchberg (Sa. 17.00 Uhr) ihre Aufwartung machen, haben wiederum diese eine 1:8-Ohrfeige wettzumachen. Beide Partien fanden im Frühjahr ebenfalls innerhalb einer Woche statt. Ob es wohl wieder so unterschiedliche Leistungen des SVWE zu sehen gibt? Die Suche nach einer Konstanz auf möglichst hohem Niveau ist für das junge Team eine weitere Herausforderung, die sich stellt.

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